Alkoholfreie Weine – Kann man so etwas trinken?

Wie jedes Jahr habe ich auch heuer auf Alkohol in der Fastenzeit verzichtet (bis auf ein paar Ausnahmen). Ich muss sagen, dieses Jahr fiel es mir tatsächlich viel leichter als all die Jahre zuvor. Dank Corona fielen ja so ziemlich alle privaten Aktivitäten aus, bei denen es mir – mal mehr, mal weniger – schwerfällt, auf ein Glas Wein zu verzichten.Da ich trotzdem ungern auf ein leckeres Glas Wein verzichte, habe ich dieses Jahr einen Selbstversuch mit alkoholfreien Weinen durchgeführt.

Zuerst wollte ich mich erst mal informieren, wie denn das Angebot alkoholfreier Weine ist. Das Web gibt leider kaum brauchbare Informationen zum Thema alkoholfreier Weine her. Auf der letzten Prowein in Düsseldorf in 2019 habe ich mal mehr – mal weniger gute alkoholfreie Weine zwischendurch probiert und habe daher schon den ein oder anderen Anhaltspunkt. Nun möchte ich mal meinen Senf dazu abgeben.

Bei den Rotweinen habe ich mir ein paar Flaschen bestellt bzw. im Getränkemarkt gekauft. Das Preisniveau lag so bei etwa 5 €. Man kann also auch aufgrund des Preises keine Spitzengewächse erwarten. So war es denn auch. Eigentlich waren sämtliche meiner „Weine“ vorwiegend aus Merlot oder Spätburgunder eher eine wirkliche Notlösung, somit möchte ich auch keinen dieser Rebensäfte empfehlen. Es scheint, dass hierfür auch nicht das beste Lesegut verwendet wurde.

Gerne möchte ich jetzt zu den Weißweinen umschwenken, wobei ich auch wirklich anständige alkoholfreien Weine verkostet habe. Leider hatte ich auch wieder 2 Enttäuschungen dabei, die aber hier nicht erwähnt, sondern nur im Ausguß entsorgt wurden.

Ein positiv aufgefallener Freier war „Eins Zwei Zero“ vom VDP-Weingut Leitz. Ich hatte bereits bei der Prowein am Stand vom Weingut probiert und sie waren durchaus auch zwischen den „normalen“ Weinen trinkbar.

Dieser Riesling ist durchaus auch als Riesling erkennbar, weniger mit typischen Pfirsicharomen, dafür mit Zitrusanklängen, einem schönen Süße-Säurespiel und mineralischen Ausklang. Preislich liegt er bei etwa 9€, ist aber aus meiner Sicht gerechtfertigt, da neben dem Kellerausbau auch noch die Entalkoholisierung anfällt – und es scheint, gemessen am Ergebnis, nicht das schlechteste Lesegut verwendet worden zu sein. Das Weingut hat auch noch einen Rosé, der auch als Terrassenwein taugt und diese auch als Sparkling, die ich mir für meine nächste Fastenzeit aufhebe.

Daneben hatte ich noch einen leckeren Riesling, den ich selber noch etwas süffiger empfand. Es handelt sich um einen Rheinhessen Riesling aus Monzernheim und nennt sich „no limit“ Hier ist etwas mehr Pfisich- aber auch Zitrusaroma vorhanden mit lebhaften, aber noch etwas runderem Süße-Säurespiel. Qualitativ ist auch dieser Riesling wie der Leitz auf ähnlich hohem Niveau, also durchaus empfehlenswert.

Dann hatte ich noch einen Exot, für alle die Muskatellernoten im Wein lieben… Natureo ist die alkoholfreie Linie vom spanischen Top Produzenten Miguel Torres. Hiervon habe ich den Muskateller probiert, der auch wirklich wie einer duftet und schmeckt. Auch hier Daumen hoch, lohnt sich auch mal zu probieren…

Miguel Torres Natureo free Muscat DO 2019

So jetzt ist aber genug mit alkoholfreien Weinen. Die Fastenzeit ist vorbei… Prost

Ein Kommentar

  1. Habe am Wochenende wieder eine neue Ladung „Eins Zwo Zero“ Riesling und Rosé bestellt. Die beiden kann ich absolut empfehlen. Sie kamen auch schon bei diversen Familienfeiern für die Autofahrer zum Einsatz und sind immer gut angekommen. Der rote aus der Serie gefällt mir aber gar nicht – zu süß, eher wie Fruchtsaft, dafür aber mit 0,5% Alkohol.

    Den Tipp aus Rheinhessen kannte ich noch nicht, werde ich aber auf jeden Fall mal probieren. Danke dafür!

    Insgesamt einfach sehr erfreulich, dass sich an dieser Front mal endlich etwas tut.

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